Wir erleben Dinge, die uns traurig machen,
und sind doch immer voll Freude.
Wir sind arm, und machen doch viele reich.
Wir besitzen nichts, und doch gehört uns alles. 2.Korinther 6,4.10
Liebe Leserinnen und Leser,
was der Apostel Paulus hier beschreibst, ist eine alltägliche Erfahrung: Wir erleben
Dinge, die uns traurig machen. Zuvor hat Paulus sogar von Bedrängnis, Not und
Ängsten gesprochen. Wir erleben solche bedrückenden Zustände nicht nur während der
Corona-Krise, sondern auch in normalen Zeiten immer wieder, mal heftiger mal weniger
heftig. Zu meinen, Christ zu sein bedeute, keine traurigen Zeiten im Leben zu kennen,
nicht auch einmal verzweifelt zu sein, ganz down zu sein, ganz unten, wäre nicht die
Wahrheit. Es wäre vor allem keine biblische Botschaft. Nein, Traurigkeit gehören zu
unserem Leben hinzu.
Aber für Christen muss es keine Traurigkeit geben, die uns runter zieht, die unserem
gesamten Leben ein negatives Vorzeichen gibt. Trauer und Freude, traurig betrübt und
enttäuscht und dennoch von einer tiefen inneren und stillen Freude bewegt zu sein, das
sind keine Gegensätze, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Eines meiner
Lieblingslieder aus dem Gesangbuch lautet:
In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ…
Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet…
Die Freude darüber, dass wir bei Gott aufgehoben sind, dass wir seine Kinder sein
dürfen, bleibt, auch wenn uns Schmerz, Krankheiten und Verlust im Augenblick
bedrücken sollten.
Der zweite Teil der des heutigen Lehrtextes erinnert mich an ein anderes Lied, diesmal
kein kirchlicher Choral, sondern ein Lied von Udo Jürgens:
Wenn du mitunter traurig bist, es mag sein vielleicht, weil das Geld nie reicht,
dann sag’ dir, dass da manches ist, was der reichste Mann sich nicht kaufen kann.
Es gibt: Sehnsucht! Träume!
Nachts das Rauschen der Bäume!
Es gibt: Treue! Freunde! Jemand, der zu dir hält!
Was wirklich zählt auf dieser Welt, bekommst du nicht für Geld!
In diesem Schlager wird deutlich, dass die wesentlichen Dinge des Lebens nicht für Geld
zu bekommen sind. Das ist keine Vertröstung, das soll nicht soziale Ungerechtigkeiten
kaschieren, aber es ist gut zu wissen, dass die wirklichen Schätze im Leben nicht
materieller Natur sind. Das wusste Udo Jürgens anscheinend, aber diese Wahrheit ist viel
älter, auch Paulus kannte sie schon lange. Aber Paulus kannte noch etwas anderes als
„Rauschen der Bäume“ und „Sehnsüchte“: Er wusste, das Christen reich gemacht
werden von Gottes Freundlichkeit und Liebe. Und wenn es schon im Grundgesetz
heißt, Eigentum verpflichte, so könnte man das auf den Glauben auch übertragen: Da
wo wir von Gott reich gemacht worden sind, reich beschenkt worden sind, da sollten
auch wir von diesem Reichtum abgeben und andere reich machen. Hängen wir unsere
Geschenke an den geistlichen Gabenzaun der Gemeinde…
Seien Sie behütet und gesegnet!
Ihr Eckhard Dierig, Pfarrer
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