Die Orgel der Lutherkirche
Die 1958 eingeweihte Orgel stammt von den Gebrüdern Oberlinger in Windesheim und enthält 3.600 Pfeifen. Die Orgel hat drei Manuale und ein Pedal mit insgesamt 38 klingenden Registern. Die technische Einrichtung ist elektrischpneumatisch.
Der Spieltisch ist auf der hinteren Empore angebracht. Das Pedalwerk befindet sich rechts und links neben dem Altar, ebenso das Pfeifenwerk des Hauptwerkes und des Schwellwerkes. Eine solche Anordnung findet man ansonsten hauptsächlich in Kathedralen. Die große Bedeutung, die die Kirchengemeinde der Kirchenmusik zumisst, wird durch den erheblichen Umfang der Orgel und die außergewöhnliche Anordnung der Pfeifen deutlich zum Ausdruck gebracht. Auf der Empore steht an der Rückwand ein besonderes Orgelwerk mit acht klingenden Registern als „Chorpositiv“. Seine beiden bemalten Flügeltüren zeigen links musizierende Engel, rechts den jungen David, der dem König Saul etwas auf der Harfe vorspielt um ihn zu besänftigen.
Alexander Kuhlo, Kreiskantor des Ev. Kirchenkreises Altenkirchen sagt dazu folgendes:
„Die erhaltenswerte große Oberlinger-Orgel in Kirchen gehört von ihrer Anlage her zu den besonderen Orgeln im Kirchenkreis Altenkirchen. Das Besondere ist, dass die verschiedenen Werke (Hauptwerk, Rückpositiv, Schwellwerk etc.) im Raum verteilt sind. Der Kirchenmusiker nennt das ´Stereophonie´: eine räumliche Klanglichkeit, die dadurch entsteht, dass die Pfeifen nicht wie bei anderen Orgeln nur auf einer Empore angeordnet sind, sondern im ganzen Raum verteilt sind…
Wenn wir den Zustand der Orgel so beließen, wie wir ihn im Augenblick vorfinden, hätte das zur Folge, dass die Gemeinde und jeder Konzertbesucher auf diese einzigartige Klanglichkeit und Leuchtkraft der vielen unterschiedlichen Einzelstimmen dieser ´Königin der Instrumente´ verzichten müsste!“
„Die Kirchengemeinde Kirchen besitzt eine wertvolle Oberlinger-Orgel, die mit ihren 32 klingenden Registern die Luther-Kirche optisch und akustisch beherrscht. Der außergewöhnliche ‚Surround-Effekt‘, der sich aus der Verteilung der Pfeifen im ganzen Kirchenschiff ergibt, ist erst wieder in Passau (!) zu hören, weil es eine Orgel in dieser Anordnung in unserer Umgebung nirgendwo gibt. So wertvoll uns unsere Orgel aber auch ist, so ist doch nicht zu übersehen (und zu überhören), dass eine grundlegende Restaurierung unumgänglich ist: Manche der Meter-hohen Pfeifen drohen herab zu stürzen, manche Register klingen nicht mehr so, wie sie sollten, viele Töne haben sich ganz „verabschiedet“. Ein vernünftiges Spielen auf diesem Instrument ist daher im Augenblick fast nicht mehr möglich. Nach reiflicher Überlegung hat sich das Presbyterium daher entschieden, das Instrument der Nachwelt zu erhalten und der Mitwelt weiterhin die Möglichkeit zu geben, gute ‚stereophone‘ Orgelmusik zu hören. Dabei sind wir auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen.“
Eckhard Dierig,
Pfarrer der Evang. Kirchengemeinde Kirchen
Die Orgel der Christuskirche
Eine eigene Orgel, sozusagen die „kleine Schwester“ der Orgel in Kirchen, besitzt auch die Christuskirche in Wehbach. Weder der Orgelspieltisch noch der rückwärtig angebrachte Orgelprospekt sind normalerweise vom Gottesdienstbesucher zu sehen. Das war in früheren Jahren anders, als die Kirche den Altar direkt unterhalb der Orgel hatte.
Über die Wehbacher Orgel sind leider weit weniger Details bekannt als über ihre große Schwester in Kirchen.
Als das ehemalige Gebäude Anfang der 50er Jahre von der evang. Kirchengemeinde gekauft und zu einer kleinen Kirche umgebaut wurde, wurden 1952 auch die Prospekt-Pfeifen bei der Erbauer-Firma „Gebr. Oberlinger Orgelbau GmbH & Co. KG“ aus Windesheim bestellt.
Die Orgel hat 2 Manuale und ein Pedal, 8 klingende Register und eine gemischte Stimme von mehr als zwei Chören.